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Wassersport Akademie

»Ich eier nicht rum! Das ist Absicht!« Prüfungs-Modul »Basis« - Sportbootführerschein Binnen

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Wann ist ein Fahrzeug in Fahrt?

Wenn es weder vor Anker liegt noch an Land festgemacht ist noch auf Grund sitzt.
Janz jenau so isset. Wenn es "herumtreiben" kann, ist es "in Fahrt". (Nicht verwechseln mit "Fahrt durchs Wasser", denn das ist "selbstbestimmte Fahrt", kann also auch gegen die Strömung oder gegen den Wind sein.)
Wenn es weder an Land festgemacht ist noch vor Anker liegt noch Fahrt durchs Wasser macht.
Wenn es "keine Fahrt durchs Wasser" macht, ist der Motor aus. Trotzdem kann es mit der Strömung oder mit dem Wind "herumtreiben". Also ist es immer noch "in Fahrt".
Wenn es weder auf Grund sitzt noch vor Anker liegt noch manövrierbehindert oder manövrierunfähig ist.
Auch - und gerade - wenn es manövrierbehindert oder manövrierunfähig ist, kann es mit dem Wind oder mit der Strömung "herumtreiben". Also kann es immer noch "in Fahrt" sein.
Wenn es weder vor Anker liegt noch an Land festgemacht ist noch Fahrt über Grund macht.
Wenn es "keine Fahrt über Grund" macht, kommt es nicht von der Stelle. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn du einen Fluss, der mit 5 Knoten fließt, mit 5 Knoten hochfahren willst. Dann kommst du kein Stück vorwärts; du machst also keine Fahrt über Grund. Das bedeutet aber nicht, dass du nicht "in Fahrt" bist, denn dein Tacho zeigt trotzdem 5 Knoten (oder eben rund 9,2 km/h) an.

Vorsicht! - Fangfrage! »In Fahrt« ist bei uns alles, was nicht festgemacht ist.

Das hat damit zu tun, dass man auf dem Wasser auch ohne Wind und Motor wegtreiben kann. Und das wiederum kann man von außen nicht erkennen. Es ist aber wichtig, denn alle, die "in Fahrt" sind, sind eben auch "potenzielle Feinde", die nur darauf aus sind, unser Boot kaputt machen zu wollen.

»In Fahrt« ist bei uns alles, was nicht festgemacht ist.

Das mit dem "in Fahrt" ist leicht zu merken: Wer einmal "in Fahrt" gekommen ist, der hört so schnell nicht wieder auf. Ganz egal, ob er es freiwillig (=Motor, Segel, Ruder) oder unfreiwillig (=Herumtreiben auf dem Wasser) macht.

Alles, was nicht festgemacht ist! "Herumtreiben auf dem Wasser" ist nur ein anderer Begriff für »in Fahrt.

  • Am Steg?=Nicht in Fahrt
  • Fährt mit Motor?=In Fahrt
  • Fährt mit Segel?=In Fahrt
  • Vor Anker?=Nicht in Fahrt
  • Auf Grund gelaufen?=Nicht in Fahrt
  • Treibt herum?=In Fahrt
Status:
noch nicht beantwortet

Wie weichen zwei Motorboote aus, die sich auf entgegengesetzten Kursen nähern?

Es muss das leewärtige Fahrzeug dem luvwärtigen Fahrzeug ausweichen.
Motorboote interessieren sich einen feuchten Dreck für Windrichtungen und woher der Wind gerade kommt. Also sind ihnen auch Lee (= die Seite, zu der der Wind weeht) und Luv (= die Seite, von der die Luvt kommt) völlig Latte...
Es muss das luvwärtige Fahrzeug dem leewärtigen Fahrzeug ausweichen.
Motorboote interessieren sich einen feuchten Dreck für Windrichtungen und woher der Wind gerade kommt. Also sind ihnen auch Lee (= die Seite, zu der der Wind weeht) und Luv (= die Seite, von der die Luvt kommt) völlig Latte...
Jedes Fahrzeug muss seinen Kurs nach Steuerbord ändern.
Röööööööööööchtöööööööööch! - Wir haben auf dem Wasser Rechtsverkehr. Und deshalb halten wir uns immer schön rechts. Ganz besonders, wenn wir dem Gegenverkehr ausweichen müssen.
Jedes Fahrzeug muss seinen Kurs nach Backbord ändern.
Ummm ... ich weiß ja nicht, wo du in den vergangenen Jahren gewohnt hast, aber in Deutschland - und weltweit auf dem Wasser (mit wenigen Ausnahmen) - haben wir Rechtsverkehr. Und wenn mich nicht alles täuscht, ist Backbord links. Du willst also NACH LINKS ausweichen?! Bist du Selbstmord-gefährdet, oder so?!

Benutze deine Fahrschul-Kenntnisse! Wohin weichst du auf der Straße aus, wenn dir jemand mitten auf dem Mittelstreifen entgegen kommt?

Prüfungs-Tipp »Rechtsverkehr!« Das bedeutet: Unser erster Reflex ist IMMER »Scheiße! Nach rechts! Schnell!« Merke dir das!

Rechtsverkehr - nach rechts ausweichen!
Status:
noch nicht beantwortet

Zwei Motorboote nähern sich auf kreuzenden Kursen. Es besteht die Gefahr eines Zusammenstoßes. Wer ist ausweichpflichtig?

Dasjenige Fahrzeug muss ausweichen, welches das Andere an seiner Steuerbordseite hat.
So isses. Rechts vor Links. Auch auf dem Wasser. Und wer den anderen an seiner Steuerbord-Seite hat; der hat ihn "von rechts". (Steuerbord = rechts; Backbord = links)
Dasjenige Fahrzeug muss ausweichen, welches das Andere an seiner Backbordseite hat.
Hilf mir! Die Backbordseite war noch mal die rechte oder die linke Seite? Kommt der jetzt also von links oder von rechts?!
Es muss das leewärtige Fahrzeug dem luvwärtigen Fahrzeug ausweichen.
Motorboote interessieren sich einen feuchten Dreck für Windrichtungen und woher der Wind gerade kommt. Also sind ihnen auch Lee (= die Seite, zu der der Wind weeht) und Luv (= die Seite, von der die Luvt kommt) völlig Latte...
Es muss das luvwärtige Fahrzeug dem leewärtigen Fahrzeug ausweichen.
Motorboote interessieren sich einen feuchten Dreck für Windrichtungen und woher der Wind gerade kommt. Also sind ihnen auch Lee (= die Seite, zu der der Wind weeht) und Luv (= die Seite, von der die Luvt kommt) völlig Latte...

Benutze deine Fahrschul-Kenntnisse! Wer hat Vorfahrt, wenn sich zwei Autos an einer Kreuzung mit gleichberechtigten Straßen befinden?

Prüfungs-Tipp »Rechts vor Links!« Merke dir das!

Rechts vor links
Status:
noch nicht beantwortet

Warum soll ein kleines Fahrzeug nicht dicht an ein großes in Fahrt befindliches Fahrzeug heranfahren?

Es kann durch dessen Bug- oder Heckwelle kentern oder durch den Sog mit dem Fahrzeug kollidieren.

Bugwelle, Heckwelle, Sog ... Genau das sind die Gefahren, denen du ausgesetzt bist, wenn du Sightseeing an großen Schiffen machen willst.

Davon abgesehen kann man dir auch Dreck auf den Kopf werfen, dir auf den Kopf spucken und andere - in diesem Zusammenhang eher unangenehme als böse - Überraschungen bereiten.
Da es dem großen in Fahrt befindlichen Fahrzeug sonst nicht ausweichen kann.
Ob du es glaubst oder nicht: Diese Antwort ist teilweise richtig. Wenn du zu dicht an ein großes Schiff heranfährst, kannst du in dessen Sog geraten. Und wenn dein Bötchen klein genug ist, dann kannst du lenken, wie du willst: Du wirst unweigerlich dagegen krachen.

Allerdings ist das nur ein Teil der richtigen Antwort. Und deshalb ist sie falsch.

Dichtes Heranfahren ist ein Verstoß gegen die Grundregeln für das Verhalten im Verkehr.
... ein Verstoß gegen ... Was? Gegen "Grundregeln für das Verhalten im Verkehr"? ... Das ist ja ein Blödsinn!
Es kann durch dessen Bug- oder Heckwelle Seeschlag erleiden.
"Seeschlag" nennen wir es, wenn eine große Welle über dein Boot wegrollt. Die Wassermassen können Masten zerbrechen und Fenster einschlagen. Stelle dir einfach vor, du würdest einen vollen 10-Liter-Wassereimer auf dein Boot knallen lassen. Nur dass es nicht 10, sondern mehrere Zehntausend Liter sind. Und ein Liter wiegt 1 kg. Da kommt also einiges zusammen.

Allerdings machen nur die wenigsten großen Fahrzeuge (= Schiffe) solche Wellen. Also ist das mit dem Seeschlag hier natürlich Quatsch.

Das ist eine der wenigen Sachen, die sich vielleicht nicht unbedingt auf den ersten Blick erschließen. Aber trotzdem weißt du es längst ... lass uns mal nachdenken:

Hast du schon mal an der Straße gestanden, als ein LKW dicht an dir vorbeigefahren ist? Hast du den Luftzug gespürt? Erst schiebt dich die Druckwelle, die der LKW vor sich herschiebt, beiseite. Und dann musst du einen Ausfallschritt in Richtung LKW machen, weil er dich regelrecht ransaugt.

Den gleichen Effekt kennen wir auch auf dem Wasser: Vorn ist die sogenannte Bugwelle. Hinten ist die Heckwelle. Und an den Seiten saugt es dich sowas von hastig an das große Schiff ran, dass du kaum noch Zeit zum »Mist! Hätte ich das doch nur richtig gelernt!« hast, wenn es dir passiert.

Praxis-Tipp Das ist wirklich kein Spaß. Der Sog saugt dein Boot bis an die Bordwand des großen Schiffes. Und du kannst GAR NIX dagegen unternehmen. Also vermeide allzu große Nähe zu großen Schiffen!

Bugwelle, Heckwelle und Sog - Halte dich davon fern!
Status:
noch nicht beantwortet

Warum soll man möglichst gegen Strom und Wind anlegen?

Weil sich das Fahrzeug dabei sicherer manövrieren lässt.
So ist es! Denn der Vorteil ist, dass du einfach gar nichts mehr machen musst, wenn du nicht optimal gezielt hast. Wind und Strömung werden dich von ganz allein vom gefährlichen Steg wegtreiben.
Weil dadurch Einflüsse von Wellen und Wassertiefe ausgeglichen werden.
Ach ja? ... Und wie genau soll das gehen?!
Weil dies die Steuerwirkung der Schraube erhöht.
Die Steuer... was?! Blödsinn!
Weil dadurch Sog und Wellenschlag vermieden wird.
Wenn du dir noch Sorgen um Sog und Wellenschlag machst, hast du andere Probleme, als die optimale Richtung zum Anlegen. ... Um genau zu sein, dürftest du so schnell ein, dass du erst 10 Meter landeinwärts zum Stehen kommen wirst. Da macht die Richtung jetzt auch nicht mehr viel aus.

Auch das erschließt sich mit dem gesunden Menschenverstand. Wir müssen nur mal kurz nachdenken...

Praxis-Tipp Merke dir diesen Trick! Es macht das Anlegen wirklich sehr viel einfacher.

Ein Boot will am Steg anlegen... Wir haben das mal eben aufgemalt. Welches Boot hat wohl deiner Meinung nach die besseren Chancen, sauber und sicher anzulegen? Boot (A) oder Boot (B)?

Zur Erinnerung: Du kannst dich daran erinnern, wie der letzte Sturm dich geschüttelt und zu etlichen Ausfallschritten gezwungen hat?

Der Wind mag zwar weniger sein, aber die Fläche, die dein Boot dem Wind bietet, ist auch ein bisschen größer. Was also, wenn Boot (A) jetzt so eine Sturm-Böe abbekommt? Welche Chance hat es dann, nicht mit Karacho gegen den Steg zu knallen? Und wie steht's mit Boot (B)? Was, wenn das eine Sturm-Böe abbekommt?! Knallt das dann auch gewaltsam gegen den Steg?

Wer von beiden ist also clever und schont sein Boot?

Gegen den Wind anlegen - Immer!

Wenn Boot (B) das Anlegen verkackt, muss es gar nichts machen. Wind und Wellen tragen es vom Steg weg aufs sichere Wasser.

Wenn Boot (A) das Anlegen verkackt, kann der Skipper schon mal die Versicherungskarte suchen. Das wird ein teurer Spaß, wenn Wind und Wellen es gegen den Steg drücken.

Status:
noch nicht beantwortet

Wie verhält man sich beim Begegnen mit anderen Fahrzeugen in einem engen Fahrwasser?

Das mit dem Strom fahrende Fahrzeug hat aufzustoppen.
Aufstoppen? Der Bremsweg dürfte ziemlich lang werden. Immerhin addiert sich noch die Fließgeschwindigkeit des Flusses bzw. der Strömung zu der Fahrtgeschwindigkeit. ... Wäre es nicht wenigstens anders herum besser?!
Geschwindigkeit erhöhen, um das Begegnungsmanöver zügig durchzuführen.
Na klar! Wenn es eng wird, geben wir mal richtig Gas. Nicht, dass wir da noch steckenbleiben, nicht wahr?!
Geschwindigkeit herabsetzen und ausreichenden Passierabstand halten.
Wenn es sich auf der Straße bewährt, warum sollen wir es auf dem Wasser nicht auch so halten? ... Wenn es eng wird, fahren wir langsamer und versuchen, größtmöglichen Abstand voneinander zu halten.
Das gegen den Strom fahrende Fahrzeug ist ausweichpflichtig.
Das ist ein Gebot der Höflichkeit. Keine Regel. Und schon gar kein Gesetz.

Was machst du auf einer engen Straße, wenn dir einer entgegen kommt? Gas geben und draufhalten? Oder einfach nur vorsichtiger fahren und Platz machen?

Status:
noch nicht beantwortet

Welche Gefahren können entstehen, wenn ein kleines von einem größeren Fahrzeug überholt wird?

Das kleinere Fahrzeug kann durch Stau, Sog oder Schwell aus dem Kurs laufen und kollidieren oder kentern, in flachen Gewässern extrem versetzt werden.
Fast alles richtig. Fast. Denn "Versetzen" nennen wir den Vorgang, wenn sich das Boot ohne unseren Willen verschiebt. Das kann auf dem Wasser beispielsweise durch Wellen, Strömung und Wind passieren. Aber eben nicht nur in flachen Gewässern. Da ist es viel wahrscheinlicher, dass wir durch die Wellen und die verminderte Wassertiefe auf den Grund knallen, dass uns Hören und Sehen vergeht, als dass wir versetzt werden.
Das größere Fahrzeug kann durch Wellenbildung aus dem Kurs laufen und kollidieren oder querschlagen, in flachen Gewässern auf Grund laufen.
Ein großer Dicker und ein kleiner Hungerhaken rempeln einander an. Und der Dicke fällt um? Wirklich?!
Das größere Fahrzeug kann durch Stau, Sog oder Schwell aus dem Kurs laufen und kollidieren oder querschlagen, in flachen Gewässern auf Grund laufen.
Ein großer Dicker und ein kleiner Hungerhaken rempeln einander an. Und der Dicke fällt um? Wirklich?!
Das kleinere Fahrzeug kann durch Stau, Sog oder Schwell aus dem Kurs laufen und kollidieren oder querschlagen, in flachen Gewässern auf Grund laufen.
Da gibt's nichts mehr zu sagen: Das sind die Gefahren, denen wir ausgesetzt sind, wenn uns ein großes Fahrzeug überholt. Also pass auf, wenn du da draußen bist! Je größer der Andere, desto unangenehmer und gefährlicher wird es.

Kleines Boot=kleine Wellen, kleiner Sog, kleiner Stau (=die "Bug-Welle"), kleiner Schwell (=die langen Wellen, die das Boot verursacht)

Großes Boot=große Wellen, großer Sog, großer Stau, großer Schwell

Wenn das verständlich und logisch ist, warum guckst du dann hier in die Hilfe?!

Querschlagen

Begriff: »Querschlagen«

"Querschlagen" ist ein Phänomen, das du von der Straße nicht kennst: Es bedeutet, dass dein Boot von der Welle hochgetragen wird und sich dabei quer zur Welle legt, also um rund 90° gedreht wird.

Und dabei kannst du dein Ruder hindrehen wo du willst: Es wird trotzdem geschehen, wenn es einmal angefangen hat. Wenn das bei größeren Wellen passiert, kann dein Boot dabei umkippen.

Unter anderem deshalb strengen sich die Leute in den Filmen immer so krampfhaft an, die Welle niemals seitlich abzubekommen. Denn wie wir spätestens seit dem Film "Poseidon" wissen, können die Wellen, wenn sie nur groß genug sind, auch Kreuzfahrtschiffe von 100 Metern Länge und mehr einfach umkippen.

Begriffe: »Stau & Sog«

Stau und Sog kennst du aber sehr wohl von der Straße: Stelle dich einfach mal an eine Landstraße und lasse LKW in voller Fahrt an dir vorbeifahren. Kurz bevor der LKW dich erreicht, drückt dich der Luftdruck weg von der Straße. Das ist absolut mit dem "Stau" (also der Bug-Welle) vergleichbar. Und kurz bevor er ganz vorbei gefahren ist, kehrt sich der Luftdruck scheinbar um: Du wirst nicht mehr weggedrückt, sondern regelrecht rangesaugt. Der LKW erzeugt also einen Sog.

Das nutzen Rennfahrer übrigens aus, wenn sie sogenanntes "Windschatten-Fahren" machen; also ganz dicht hinter dem Gegner herfahren. Für uns ist das hingegen keine gute Idee. Dieser Sog kann dich regelrecht bis an den Feind, also das große Schiff, heransaugen. Und dann kommst du da definitiv nicht mehr weg. Du klebst praktisch an dem großen Schiff.

Und ja: Das kann dich versenken. Und es WIRD dich versenken...

Stau und Sog
Schwell

Begriffe: »Schwell«

Und Schwell nennen wir diese großen, langen Wellen, die dann so hübsch am Strand ablaufen.

Wen sie von den großen Schiffen verursacht werden, und wir in unmittelbarer Nähe sind, werden sie aber mordsgefährlich, denn sie erleichtern das höchst unangenehme "Querschlagen" so nett. Und sie machen dein Boot, selbst wenn es nicht querschlägt, während des "Abreitens der Welle" sehr schwer manövrierbar. Du musst dann echt wie ein ganzer Mann am Ruder zerren, wenn du überhaupt ein bisschen lenken können willst.

Status:
noch nicht beantwortet

Wie viel Ankerkette bzw. -leine soll man unter günstigen Verhältnissen beim Ankern an einem geschützten Ankerplatz ausstecken?

Mindestens die fünffache Wassertiefe bei Kette oder die dreifache bei Leine.
3-fache Kette oder 5-fache Leine ... Steht das in der Antwort?
Mindestens die vierfache Wassertiefe bei Kette oder die fünffache bei Leine.
3-fache Kette oder 5-fache Leine ... Steht das in der Antwort?
Mindestens die dreifache Wassertiefe bei Kette oder die fünffache bei Leine.
3-fache Kette oder 5-fache Leine ... Steht das in der Antwort?
Mindestens die dreifache Wassertiefe bei Kette oder die vierfache bei Leine.
3-fache Kette oder 5-fache Leine ... Steht das in der Antwort?

Für den Anfang ist das eine Lernfrage.

Praxis-Tipp: Im Gegensatz zu vielen anderen Dingen in dieser Prüfung ist das eine praxis-taugliche Frage. Merke es dir! Auch für die Zeit nach der Prüfung.

Es hat sich in langer Zeit sehr gut bewährt. Deshalb merke es dir:

  • Kette=3-fach
  • Leine=5-fach
Kette=3-fach; Leine=5-fach

Praxis-Tipp: "Zu viel Anker-Leine" geht nicht. Aber MINDESTENS 5-fache Wassertiefe sollte es sein, wenn der Anker sicher sitzen soll.

Nicht prüfungs-relevant: Und warum?

Nun fragt sich der geneigte Leser, warum es denn unterschiedlich sein muss, nicht wahr?! Warum muss die Leine länger als die Kette sein?

Und der Grund ist wieder einfach: Weil die Kette schwerer ist. Sie unterstützt den Anker dabei, im Grund steckenzubleiben. Die Leine ist hingegen leichter. Deshalb muss sie länger sein...

Ja, und warum dann nicht nur 4-fach? Das ließe sich doch leichter merken. - Der Grund ist auch hier ganz simpel: Praxis-Erfahrung.

Status:
noch nicht beantwortet

Woran kann man erkennen, ob der Anker hält?

Wenn Ankerkette oder -leine nicht vibrieren und sich der anliegende Magnetkompasskurs nicht verändert.
Wenn du mit gesetztem Anker noch einen Kurs fährst, bist du offenbar derjenige, der sich 2012 auf der Müritz beliebt gemacht hat, hm? Der hat damals die Wasserschutzpolizei angerufen, weil er selbst mit Vollgas nicht mehr von der Stelle kam. Also kam die Polizei eine halbe Stunde über das Wasser getuckert, guckt kurz und ruft dann: "Können Sie den Anker nicht hochziehen, oder ist der schon abgerissen?" ... Anscheinend kann man mit dir auch Spaß haben. ;)
Wenn beim Handauflegen auf die Ankerkette oder -leine kein Rucken zu verspüren ist und sich die Ankerpeilung nicht ändert.
Perfekt! Die Leine bzw. Kette, sollte in keinem Fall rucken. Auch vibrieren sollte sie nur, wenn wir sowieso starke Strömung haben. Noch wichtiger ist aber die Ankerpeilung: Die darf sich nicht mehr verändern. (Und deshalb kontrollieren wir die Peilung immer mal wieder über die Stunden hinweg.)
Wenn beim Handauflegen auf die Ankerkette oder -leine kein Rucken zu verspüren ist und sich die Ankerpeilung ändert.
Das mit dem "Rucken" ist richtig. (Probier's mal aus, wenn du Gelegenheit hast!) Aber das mit der Veränderung der Ankerpeilung ist falsch. Wenn die sich ändert, dann hält der Anker ganz sicher nicht.
Wenn beim Handauflegen auf die Ankerkette oder -leine kein Rucken zu verspüren ist und das Fahrzeug nicht schwojt.
Wenn dein Boot nicht "schwojt", dann liegt es völlig still auf dem Wasser. Das kann vorkommen. Sehr, sehr selten. Meistens ist es aber absolut normal, dass dein Boot immer ein bisschen seitlich um deine Ankerleine tänzelt. Erst treibt es nach rechts raus, dann dreht es irgendwann um und treibt nach links raus, bis es irgendwann wieder umkehrt. ... Das nennen wir "schwojen".

Das ist eine perfekte Frage für das Ausschluss-Verfahren.

Wenn sich der Magnetkompass-Kurs verändert und du gleichzeitig einen Anker draußen hast ... schleifst du den dann hinterher, oder wie soll man sich das vorstellen?

Den Rest machen wir mal ein bisschen ausführlicher...

Ankerpeilung - Schritt 1

Begriff: »Ankerpeilung«

Was eine Peilung ist, weißt du ja schon. Und eine Anker-Peilung ist nichts anderes: Wir peilen irgendwas, um festzustellen, ob der Anker hält. Und das machen wir so:

Zuerst schmeißen wir den Anker über Bord und warten eine Weile, bis sich der Anker festgefressen hat. Danach machen wir eine grobe Peilung auf irgendwas markantes. Das kann ein Baum am Ufer sein. Das kann eine Tonne auf dem Wasser sein. Irgendwas, das nicht selbst wegtreiben kann...

In unserem Beispiel haben wir uns eine Uferkante am rechten hinteren Ufer ausgesucht. Die Peilung dorthin beträgt ungefähr 20°. Und das merken wir uns. ... Danach ist es Zeit für das Anlege-Bier. Und vielleicht Abendbrot.

Fortsetzung: »Ankerpeilung«

Nach einer Weile peilen wir die gleiche Uferkante noch einmal. Wenn der Anker hält, müsste die Peilung - ungefähr(!) - gleich sein. Nicht aufs Grad genau. Aber auf 10, 15 Grad sollte es schon passen.

In unserem Beispiel (s. Abbildung) hat sich die Peilung aber DEUTLICH verändert. Also wissen wir: »Der beknackte Anker hält nicht!«

... Das ist eine "Anker-Peilung"... Und solange wir dem Anker nicht vertrauen, machen wir das immer mal wieder. Den ganzen Abend lang. Im Zweifel auch die ganze Nacht lang, wenn das Wetter oder der Untergrund uns dazu zwingen...

Ankerpeilung - Schritt 2
Schwojen

Begriff: »Schwojen«

Schwojen nennen wir das Herumzappeln des Bootes an der Ankerleine...

Es wird dir sicherlich auch schon aufgefallen sein, dass die Boote, wenn sie ankern, immer ziemlich viel Platz zwischen sich lassen. Das machen die aber nicht, weil sie gern allein sein möchten. Sie machen es, weil das Boot diesen Platz braucht.

Nachdem du den Anker geworfen hast, wird das Boot nicht wie festgenagelt auf der Stelle stehen bleiben, sndern - fast einen Halbkreis um den Anker beschreibend - immer hin und her treiben. Je länger die Anker-Leine, desto größer der Halbkreis.

Und deshalb ankern die Boote so weit auseinander. Wäre ja auch doof, wenn dich nachts das Poltern vom Nachbar-Boot weckt, das gegen dein eigenes Boot schlägt, oder?!

... Schwojen ist also beim Ankern völlig normal. Gedanken würde ich mir nur machen, wenn mein Boot NICHT schwojt. Dann liegt es nämlich auf Grund oder die Anker-Leine ist viel zu kurz...

Status:
noch nicht beantwortet

Welches ist der günstigste Anlaufwinkel beim Anlegen?

Ein möglichst spitzer Winkel.
Ganz genau! Der ideale Winkel ist ein Winkel von 0°, also genau neben dem Steg entlang fahren, so dass man nur anhalten muss. Und das ist der spitzeste Winkel, den wir fahren können.
Ein Winkel von 60° bis 70°.
Zur Erinnerung: Ein Winkel von 90° bedeutet "Frontal draufhalten!" ... Können wir uns darauf einigen, dass das Anlegen an einem Steg umso schwieriger wird, je größer der Winkel ist? ... Dann können wir uns auch darauf einigen, dass diese Antwort falsch ist, okay?! ... Und wenn wir uns darauf einigen können: WARUM HAST DU SIE DANN AUSGEWÄHLT, HÄÄÄ?!
Ein Winkel von 90° bis 100°.
Bei einem Winkel von mehr als 90° würdest du vom Steg wegfahren. ... Du siehst ein, dass das fürs Anlegen jetzt nicht wirklich besonders hilfreich wäre, ja?!
Ein möglichst stumpfer Winkel.
Der stumpfeste Winkel ist ein Winkel von 90°. (Wenn der Winkel noch größer wäre, würdest du wieder vom Steg wegfahren.) Und wenn du wirklich glaubst, dass du einfach frontal auf den Steg zufahren und dann auch noch sauber einparken kannst, ... bist du mutig; sehr mutig...

... Ach, du ahnst es nicht ... nun müssen wir unsere Geometrie-Kenntnisse auspacken? Wie war das noch mit "stumpfen und spitzen Winkeln"? ... Ein spitzer Winkel war möglichst klein, nicht wahr?! Und ein stumpfer Winkel war folglich möglichst groß. Der größtmögliche stumpfe Winkel beim Anlegen ist 90°, also frontal darauf zu. Noch größer würde bedeuten, dass wir vom Steg wegfahren.

Bleibt also die Frage: "Frontal draufhalten? Also im größtmöglichen stumpfen Winkel auf den Steg zuballern und dann in einem harten Lenk-Ruck seitlich in die Park-Box sliden? Oder doch lieber von der Seite anschleichen, am Besten sogar parallel dazu, weil wir dann nicht lenken, sondern einfach nur anhalten müssten? Also im kleinstmöglichen spitzen Winkel?"

Anlegen - Winkel
Anlegen - spitzer Winkel

Spitzer oder stumpfer Winkel?

Guckst du Bild! Welches Boot hat's wohl leichter, am Steg anzulegen? Boot (A) oder Boot (B)? ... Was denkst du?

Kommt es dir auch so vor, dass der Skipper von Boot (B) deutlich weniger Stress hat? Er muss nicht viel lenken. Einfach ein bisschen rum und dann anhalten. Also ist ein spitzer Winkel irgendwie einfacher, oder?!

Status:
noch nicht beantwortet

Wie verhält sich im Allgemeinen das Schiff im Rückwärtsgang bei einem rechtsdrehenden Propeller?

Das Heck dreht nach Steuerbord.
Ein rechtsdrehender Propeller dreht sich - IMMER von hinten nach vorn gesehen - im Uhrzeigersinn, also "rechts herum". Folglich dreht er sich im Rückwärtsgang anders herum. Nach LINKS, richtig?! ... Demzufolge wird auch das Heck nach links versetzt. Und "Links" war gleich noch mal ... Steuerbord?! Oder doch eher Backbord?
Der Kurs des Schiffes ändert sich nicht.
Doch! Tut er wohl! ... Also meistens.
Das Heck dreht nach Backbord.
Ein rechtsdrehender Propeller dreht sich - IMMER von hinten nach vorn gesehen - im Uhrzeigersinn, also "rechts herum". Folglich dreht er sich im Rückwärtsgang anders herum. Nach LINKS, richtig?! ... Demzufolge wird auch das Heck nach links versetzt.
Der Bug dreht nach Backbord.
Also wir einigen uns erst mal, dass sich das Heck nach Backbord dreht, okay?! ... Wenn sich der Bug auch nach Backbord dreht, dann ist dein Boot definitiv kaputt.

... Ha! Rechtsdrehend und linksdrehend. Das ist ein beliebter Spaß.

Zunächst mal: Wenn wir die Drehrichtung beurteilen wollen, schauen wir IMMER VON HINTEN NACH VORN über das Boot. Dreht sich der Propeller dann im Uhrzeigersinn, ist es ein rechtsdrehender Propeller. "Er dreht sich recht". Dreht sich der Propeller hingegen gegen den Uhrzeigersinn, ist es ein linksdrehender Propeller.

Ein rechtsdrehender Propeller dreht sich im Rückwärtsgang anders herum. Das war ... warte mal ... ich hab's gleich ... genau ... neee ... warte, ich komm drauf ... Ja! Jetzt! ... Links herum, also gegen den Uhrzeigersinn, von dir aus betrachtet. Logisch, nicht wahr?!

Und nun kommt der Trick: Stelle dir vor, der Propeller würde auf dem Grund des Sees liegen. Wohin würde er dann rollen?

»Nach links!«, sagst du? Rööööööchtööööööch! Und da das Boot am Propeller befestigt ist, würde es sich mit dem Hintern nach links drehen, weil der Propeller dorthin "rollt".

So einfach ist das? So einfach ist das!

Rechtsdrehende Schraube
Status:
noch nicht beantwortet

Wie ist ein enges Gewässer zu befahren, wenn man sich am Ufer festgemachten Fahrzeugen nähert?

Verringerung der Geschwindigkeit und nötigenfalls vom Rechtsfahrgebot abweichen.
Vom Rechtsfahrgebot abweichen, bedeutet, dass du mit dem Gegenverkehr die Spuren tauschst. ... Das macht nicht wirklich Sinn, oder?! (Und nein: Wenn du einen Bogen fährst, und kein Gegenverkehr kommt, dann ist das kein "Abweichen vom Rechtsfahrgebot", sondern einfach nur ein Bogen, den du fährst. ;))
Beibehaltung der Geschwindigkeit, um durch Gleitfahrt schädlichen Sog und Wellenschlag auszuschließen.
Bei der Gleitfahrt kommt dein Boot beträchtlich aus dem Wasser. Dabei werden tatsächlich weniger Wellen erzeugt, als bei reiner "Verdrängerfahrt", also wenn das Boot "normal im Wasser fährt". Allerdings ist das mit hohen Geschwindigkeiten und immer noch beträchtlichen Wellen verbunden. Beides nicht nur nicht nett, sondern sogar ausgesprochen un-seemännisch.
Verringerung der Geschwindigkeit, um schädlichen Sog und Wellenschlag zu vermeiden.
Aye, langsamer fahren. Unter Umständen auch Schleichfahrt, wenn es sehr eng sein sollte. Du wirst es selbst spätestens dann zu schätzen wissen, wenn mal irgendsoein Vollhonk an deinem am Steg festgemachten Boot mit vollem Speed vorbeikachelt und dein Boot schön rhythmisch gegen den Steg schlägt und sich ordentlich ein paar Schrammen holt.
Auf Höhe der festgemachten Fahrzeuge aufstoppen und überprüfen, dass kein Dritter behindert oder geschädigt wird.
Aufstoppen? Bist du Rentner, oder was?! Natürlich kannst du aufstoppen. Beispielsweise, um dir die schicken Boote am Ufer anzuschauen. Sinn macht es für das Vorbeifahren aber nicht.

Die Frage könnte auch lauten: "Wie ist ein enger Parkplatz zu befahren, auf dem bereits zahlreiche Fahrzeuge stehen?"

Bei uns auf dem Wasser kommt nur noch hinzu, dass wir Wellen hinter uns herziehen, wenn wir fahren.

Status:
noch nicht beantwortet

Der persönliche Trainer benötigt eine Anmeldung auf der Plattform und steht leider nur Crew-Mitgliedern zur Verfügung.

»Gib, wenn du nehmen willst!«

Mann mit zugeknöpften Taschen,
dir tut niemand was zulieb.

Hand wird nur von Hand gewaschen:
Wenn du nehmen willst, dann gib!

-- J.W. Goethe
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